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30.01.2017

VBE: Jede dritte Lehrkraft beklagt Lehrermangel

VBE-Umfrage unter 500 Lehrkräften zu den größten Problemen an Schulen

41 Prozent der Lehrkräfte benennen die Umsetzung von Inklusion/Integration, 28 Prozent den Lehrermangel, 17 Prozent das Gebäude und 13 Prozent die Ausstattung als größte Probleme an ihrer Schule. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) hatte das Meinungsforschungsinstitut forsa Ende 2016 damit beauftragt, Lehrkräfte zu fragen, was die größten Probleme an ihren Schulen sind.

„Die Ergebnisse machen deutlich, Anforderungen und Ausstattung stehen in keinem gesunden Verhältnis. In maroden Schulbauten, mit schlechter Ausstattung und zu wenig Personal soll jedes Kind optimal gefördert werden. Die Politik muss einsehen, dass das nicht funktionieren kann“, sagt der Vorsitzende des VBE NRW, Udo Beckmann.12 Prozent der Befragten geben außerdem an, dass die Arbeitsbelastung bzw. der Zeitmangel ihnen zu schaffen macht. Weitere 14 Prozent finden, dass die Zusammenarbeit mit den Behörden ein Problem ist. Außerdem verweisen 12 Prozent der Lehrkräfte auf die zu großen Klassen.

Für die repräsentative Umfrage wurden im November 2016 500 Lehrkräfte in Nordrhein-Westfalen an allgemeinbildenden Schulen in einer offenen Form gefragt, was die größten Probleme an ihrer Schule sind. Mehr als nachdenklich macht, dass 15 Prozent der befragten Lehrkräfte „Eltern der Schüler“ nennen.

„Dies führen wir vor allem auf eine fatale Entwicklung zurück: Politik formuliert hohe Anforderungen an die Schulen, lässt sie aber bei der notwendigen Ausstattung im Regen stehen. So stellt sich Frust bei Schülerinnen und Schülern sowie Eltern ein, der sich in erhöhter Gewaltbereitschaft gegenüber Lehrkräften niederschlägt“, sagt Beckmann. In der ebenfalls vom VBE beauftragten Umfrage zu „Gewalt gegen Lehrkräfte“ war ein Ergebnis, dass 47 Prozent der befragten Lehrkräfte bereits psychische Gewalt von Eltern erlebt haben.

Ein weiteres Ergebnis der Umfrage ist, dass es Probleme mit dem Lernwillen und der Disziplin der Schülerinnen und Schüler (14 Prozent) und Verhaltensauffälligkeiten (10 Prozent) sowie dem Verhalten der Schülerinnen und Schüler allgemein (5 Prozent) gibt.

Beckmann sagt: „Die Lehrkräfte sind sich über die drängenden Probleme an Schulen einig. Wir erwarten, dass die Landesregierung die Umfrage als ‚Hausaufgabe für die Politik‘ annimmt und stehen für Gespräche darüber zur Verfügung.“

 


Pressemitteilung 5-2016
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